Ich kenne so gut wie keinen Berater, der nach seinen ersten Erfolgen wieder in seinen alten Beruf zurückgekehrt ist. Kaum jemand, der einmal Blut geleckt hat, möchte seine neu gewonnene Gestaltungsfreiheit wieder gegen ein Abhängigkeitsverhältnis eintauschen.

„Gestaltungsfreiheit“ steht in diesem Kontext für zwei Dinge: einerseits die großartige Möglichkeit, Einfluss auf das Wohl von einzelnen Menschen, Gruppen oder ganzen Organisationen zu nehmen. Man sieht, wie etwas unter den eigenen Händen gedeiht:

Die Klienten blühen auf, weil sie etwas lernen und sich entwickeln, Unternehmen verwandeln sich von trägen „Tankern“ zu schlanken und effizienten Einheiten, die den Turbo zünden. Und als Berater hat man seinen Anteil daran!

Andererseits bedeutet Gestaltungsfreiheit die Möglichkeit, das eigene Leben in die Hand zu nehmen: die Arbeitsphasen und den Zeitpunkt für den Urlaub frei zu bestimmen, die Arbeitsintensität zu erhöhen oder zu reduzieren, nach mehr Geld, einem größeren Renommee zu streben oder sich mehr Zeit für die Familie zu nehmen.

Warum Zeit nicht Geld ist, sondern mehr

Für mich macht sich der Erfolg eines Beraters nicht am Umsatz fest, sondern daran, dass er maximal über seine Zeit bestimmen kann. Wer das erreicht, hat die Freiheit, seine Zeit in Marketing, Vertrieb und das Entwickeln neuer Ideen zu investieren oder nach dem Prinzip „Entspannt voran“ auch einfach mal gar nichts zu tun. Bekanntermaßen kommen einem dabei häufig die besten Ideen. Besser geht es kaum: Man genießt die freie Zeit und bringt sein Geschäft trotzdem voran!

Für diese Zeithoheit gibt es zwei Hebel: die maximale Effizienz bei der Projekterbringung und ein ebenso effizientes Vorgehen abseits der Projekterbringung.

Einigen Zeitfressern begegnen Sie im Projekt immer wieder

  • Wollen Sie an einem Meeting nur deshalb teilnehmen, weil es angesetzt wurde und jemand wünscht, dass Sie zugegen sind? Nein! Nicht, wenn es nicht wirklich notwendig ist.
  • Wollen Sie bei Ihren Kunden jederzeit für jeden ansprechbar sein, um sich irgendwelche Probleme anzuhören? Nein, das wollen Sie nicht, denn in den meisten Fällen regeln sich diese Probleme von ganz allein.
  • Betreiben Sie extensives Socializing mit den Mitgliedern der Projekt­teams? Nein, denn Sie wollen Kunden, keine Freunde. Ziehen Sie Ihren Workshop durch! Lieber Schnittchen, Obst und Gemüse als ein ausuferndes Mittagessen. So können Sie schon nach nur 20 Minuten Pause produktiv weiterarbeiten.

Ich empfehle, die Zeit zu tracken, um einen exakten Überblick über deren hoffentlich sinnvolle Verwendung zu erhalten. Das Bauchgefühl täuscht in dieser Hinsicht allzu oft. Sobald man damit beginnt zu protokollieren, wofür man seine Zeit verwendet, fängt man automatisch an, seine Zeit besser zu verwenden. Es ist wie in der Quantenphysik:

Das Beobachtete verändert sich durch die Beobachtung.

Herrscher über die Zeit

Bildquelle: AdobeStock Norman01

Neben der eigentlichen Projektarbeit beim oder mit dem Kunden kommt es immer wieder zu Leerlaufzeiten, die man sinnvoll nutzen kann: im Auto, im Taxi, im Zug oder im Flugzeug und die damit verbundenen Wartezeiten. Ich nutze diese Zeit konsequent, und kann Ihnen sagen: Das summiert sich!

 

Viele Dinge erledige ich unterwegs und kann die gewonnene Zeit meiner Familie oder meinen Hobbys widmen.

Wenn Sie unterwegs sind, erledigen Sie, was irgend geht!

  • Schauen Sie auf dem Weg zum Flughafen in der Regel aus dem Taxifenster, oder schreiben Sie einige launige Textnachrichten, quälen sich jedoch an den Wochenenden immer wieder mit Projektarbeit oder dem Verfassen eines Artikels, der in drei Tagen online gehen muss? Auch im Taxi können Sie einen Text durcharbeiten und sogar schreiben. Im Zug geht das erst natürlich recht.
  • Sie fahren häufig mit Ihrem Pkw zu Ihren Kunden? Sich dafür einen Fahrer zu nehmen ist alles andere als versnobt. Der Chauffeur Ihres Fahrservice bringt Sie mit Ihrem eigenen Wagen zum Termin. So können Sie auf der Rückbank arbeiten, statt am Lenkrad weitaus weniger produktiv zu sein. Das Geld, das Sie für diesen Service ausgeben, holen Sie vielfach wieder rein.

Mehr Produktivität bedeutet, mehr Spaß zu haben

Noch einmal: Nutzen Sie Leerzeiten und werden Sie produktiv – und das nicht nur in Bezug auf die Punkte, die ich oben angeführt habe. Tracken Sie Ihre Tätigkeiten und stellen Sie fest, wann und in welchen Situationen Sie Zeit verlieren, die Sie besser nut­zen können. Sie werden sehen:

In dem Maß, in dem Sie Ihre Disziplin verbessern und Ihre Zeit effizient einsetzen, erhöht sich das Maß an frei verfügbarer Zeit. Mit der höheren Effizienz steigt zudem Ihr Umsatz, während Sie zugleich mehr Spaß und weniger Stress haben.

Carpe Diem!

Ihr
Matthias Kolbusa

Written by : Matthias Kolbusa

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