Von außen und mit ein wenig Distanz betrachtet glänzt das Beraterleben und wird speziell von jenen, die dies Geschäft nicht wirklich kennen, sogar beneidet. Als Berater kommt und geht man, trägt für nichts wirklich Verantwortung, muss sich im Nachgang mit den Konsequenzen der Projekte nicht herumschlagen und wird dafür auch noch fürstlich bezahlt.

Kein Wunder also, dass viele Führungskräfte nach dem Ende ihrer Karriere im Unternehmen beschließen, mal eben „einfach“ Berater zu werden. Frei nach dem Motto „So schwer wird das schon nicht sein“ ergeben sich vielleicht sogar erste Projekte aus den bestehenden Kontakten. Doch dem verheißungsvollen Start zum Trotz kommt nach ein bis drei Jahren die Ernüchterung und man flüchtet wieder in den sicheren Hafen der Festanstellung.

Anspruchsvoll, aber erfüllend

Beratung langfristig richtig erfolgreich zu betreiben, ist einer der anspruchsvollsten Jobs, den man sich denken kann. Es ist aber auch einer der erfüllendsten. Ständig gilt es, sich mit neuen Themen, verschiedensten Situationen und Menschen auseinanderzusetzen, immer im Fokus von zentralen Projekten zu stehen und parallel zur Projektarbeit das eigene Geschäft dauerhaft weiterzuentwickeln – und all das nicht selten übers ganze Land, den Kontinent oder sogar den Globus verteilt.

Trivial? Alles andere als das! Die Kunst ist es, das Schwierige einfach aussehen zu lassen.

Um die Belastungen und Herausforderungen des Beratungsgeschäftes erfolgreich zu meistern und beständig zu wachsen, ohne Schiffbruch zu erleiden, braucht es mentale Stärke – zumindest wenn man in einem Flow des Leistens und der Zufriedenheit unterwegs sein und über das Niveau des „Tagelöhners“ weit hinaus will.

Die aus meiner Sicht zentralen Aspekte mentaler Stärke für Berater sind:

  1. Perspektiven
  2. Emotionen und Gedanken
  3. Widerstände
  4. Relativität
  5. Rückschläge

Ich habe in meinem Beraterleben gelernt, dass das eigene Entwicklungspotenzial geradezu unendlich ist – ganz egal, ob man 80 TEUR, 250 TEUR oder gar eine Million Euro verdient. Und weil das so ist, lade ich all jene, die ihr Wachstumspotenzial voll entfalten und dabei mentale Stärke und den mit ihr verbundenen Selbstwert weiterentwickeln wollen, zu einem exklusiven Self-Esteem-Workshop am 21. September in Hamburg ein.

Nachstehend gebe ich Ihnen einige Anregungen zu den genannten Aspekten und dazu, was Sie praktisch tun können, um größere mentale Stärke zu entwickeln.

1. Perspektiven

Wir brauchen stets eine klare Perspektive des großen Ganzen. Zu schnell verlieren wir uns im Klein-Klein des Alltages in unseren Projekten, werden Gefangener eingefahrener Routinen.

konkret:

  • Pro Quartal, mindestens jedes Halbjahr zwei bis drei Tage blocken: In eine Hütte, ins Kloster, zum Wandern gehen oder sonst was machen. Abstand gewinnen! Nachdenken und Schreiben über das, was ist und wie es sein soll.
  • Blocken Sie sich jetzt diese Termine! Dort keine E-Mails, kein Telefon. Es sind nur 2 Tage!
  • Erstellen Sie eine Liste kritischer Fragen, die Sie durcharbeiten werden: „Bin ich erfolgreich unterwegs? Wenn nein, woran liegt es? Was muss ich ändern, um mehr freie Zeit zu haben? Wie kann ich nächstes Jahr um diese Zeit doppelt so viele Kunden haben? Welche Themen muss ich dafür besetzen? Setze ich meine Prioritäten richtig? Welche neuen Gewohnheiten braucht es, welche gilt es zu abzulegen?“ Diese Liste ist enorm wichtig!
  • Der zentrale Aspekt mentaler Stärke ist, ein klares Zukunftsbild vor dem geistigen Auge zu haben – eines an das Sie glauben und das Sie fordert. Dieses muss regelmäßig, mindestens alle 6 Monate reflektiert werden.
  • Lassen Sie sich das nicht nehmen! Niemals.

2. Emotionen und Gedanken

Wer unreif ist, wird weder in Marketing und Vertrieb, noch im Projekt außergewöhnlich erfolgreich werden. Unreife drückt sich darin aus, nicht genau zu wissen, wann man wie reagiert und wo man seine Prioritäten setzt. Die meisten Menschen kennen ihr Wertesystem nicht explizit. Es ist einfach da. Gedanken und Emotionen durchlaufen das eigene Wertesystem und es kommt zu Handlungen und Aussagen. Im Durchschnitt ist dieser alleinige Verlass auf Intuition nicht sehr klug. Wir lassen uns von unserer Angst übermannen, werden schnell wütend und reagieren unklug auf eine E-Mail. Oder wir treiben unnötigen Mehraufwand, weil wir uns zu Unrecht für ein unzureichendes Ergebnis schuldig fühlen, etc.

konkret:

  • Meditieren Sie täglich zehn Minuten. Später gerne mehr! Direkt nach dem Aufstehen und Zähne putzen. Betrachten Sie es als Training Ihrer mentalen Stärke und nicht als esoterischen Quatsch: hinsetzen, atmen, beobachten, fertig.
  • Wozu? Damit Sie im Alltag Ihre Gedanken und Gefühle beobachten können, ohne direkt zu reagieren – um sie als das zu entlarven, was sie sind: Gedanken und Gefühle. Verschaffen Sie sich die Erkenntnis im Alltag, dass Sie nicht Ihre Gedanken sind.
  • Versuchen Sie sich einige Tage lang immer und immer wieder beim Denken zuzusehen. Wenn jemand etwas sagt, das Sie trifft, identifizieren Sie Ihre Gefühle: „Aha, das ist Scham! Oh, ein Angstgefühl“ und geben sich damit die Chance, dazwischen zu gehen.
  • Definieren Sie Ihre zentralen Werte für Ihren Alltag. Für den Berater dürften diese lauten: Mut, Offenheit, Würde, Geschwindigkeit, Verbindlichkeit. In meinem Buch „KONSEQUENZ. Management ohne Kompromisse“ finden Sie diese zentralen Werte klar definiert. Hier können Sie es bestellen.
  • Verinnerlichen Sie diese Werte und schreiben abends fünf Minuten darüber, ob sie Ihrem eigenen Anspruch gerecht geworden sind oder nicht – und wenn nicht, wieso nicht.MedBart

3. Widerstände

Wir arbeiten in der Regel an Dingen, die Widerstand erzeugen. Ob es sich um ein anspruchsvolles Projekt, die Optimierung von Prozessen, Strategie oder Change handelt: Immer gibt es Leute, die am Status Quo kleben wollen oder das, was wir machen, einfach „doof“ finden.

konkret:

  • Identifizieren Sie Widerstände als das, was sie sind: emotionale Reaktionen von anderen auf das, was Sie möchten – meist nicht berechtigte.
  • Sie sind dazu da anerkannt zu werden und Ergebnisse zu erreichen, nicht um gemocht zu werden.
  • Hart aber wahr: Wer als Berater gemocht werden möchte, sollte sich einen Hund zulegen.

4. Relativität

Sorgen Sie dafür, dass Sie immer die Relativität der Dinge sehen können. Dafür dürfen Sie bspw. nicht nur einen oder zwei aktive Kunden haben. Zu verstellt und fixiert wird Ihr Blick und Sie sehen das eine Projekt als Ihre zentrale Aufgabe an, an der Ihre Zufriedenheit hängt. Nehmen sich die Chance, ehrlich und klar sein zu können, weil Sie Angst haben etwas falsch zu machen.

konkret:

  • Schaffen Sie ein System kontinuierlichen Marketings und Vertriebs, das stetig neue Kunden und neue Projekte generiert. Sie meinen das geht nicht, während Sie in einem oder acht Projekten arbeiten? Doch, das geht! Buchen Sie die CM-Akademie!
  • Haben Sie auf diese Weise immer mehr Angebote draußen, als Sie im Zweifel annehmen können. So können und werden Sie sich die Projekte aussuchen, die am erfolgreichsten sind. In denen Sie wachsen – mit Klienten, die Ihre Zusammenarbeit zur reinen Freude machen.
  • Arbeiten Sie parallel in vier bis acht Projekten. Dadurch behalten Sie stets den Blick für das Wesentliche, bleiben effizient und konzentrieren sich auf Ihre Expertise.
  • Wichtig: Lassen Sie sich durch unvermeidliche Rückschläge (siehe nächster Punkt) nicht unnötig hart treffen.

5. Rückschläge

Rückschläge sind unvermeidlich. Machen Sie sich klar, dass sie normal sind und schlicht dazu gehören. Ob schwierige Menschen, vertrackte Projektsituationen, eine Akquise, die unerwartet den Bach heruntergeht, ein Vortrag, der völlig schief läuft: alles normal!

konkret:

  • Spielen Sie ab und an durch, was alles schief laufen könnte? Geht die Welt davon unter? Werden Sie verhungern? Wohl kaum.
  • Gehen Sie so viele bewusste Risiken wie möglich ein, um sich und Ihr Geschäft weiterzuentwickeln. Eine gute Frage für die halbjährliche Reflexion: „Gehe ich genügend Risiken ein?“ Mit Sicherheit nicht!
  • Wenn etwas schief läuft: Beobachten Sie Ihre Emotionen. Das haben Sie durch das Meditieren und Beobachten im Alltag trainiert. Entlarven Sie, was es ist: Enttäuschung? Scham? Schuld?
  • Dann: Setzen Sie ein Lächeln auf und widmen sich der nächsten Herausforderung. Und belohnen Sie sich für den tollen Fehler und was Sie daraus lernen konnten mit einem exzellenten Wein! Wieso nur Belohnungen bei Siegen? Hey! Sie haben Ihr Bestes gegeben.

Diese Reife wünschen Sie sich?

Um diese Dimensionen des Beratungsbusiness und weitere entscheidende Elemente auf der mentalen, sozialen und intuitiven Ebene für sich zu durchdringen, melden Sie sich unbedingt für den Self-Esteem-Workshop am 21. September in Hamburg an. (bitte Link hinterlegen). Ich freue mich darauf, dort gemeinsam mit Ihnen zu wachsen.

Written by : Matthias Kolbusa

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