Ohne Entscheidungen kann kein Unternehmen funktionieren. Die eigenen hat man ja noch in der Hand, was aber, wenn der Chef eine Ja-Nein-Allergie oder Schwierigkeiten hat, die Prioritäten zu setzen, und die Kollegen im Lenkungsausschuss lieber quasseln, statt aus dem Quark zu kommen?

Entscheidungsperformance heißt, bestmögliche Entscheidungen so schnell wie möglich zu treffen und, wenn es sein muss, auf Qualität zu verzichten, statt auf eine unerreichbare Perfektion zu setzen. Was also tun, wenn der Chef den Beschluss zur Vertriebsoptimierung vor sich herschiebt, während sich die genervten Kunden vom Acker machen?

Fünf geniale Tipps für mehr Entscheidungsperformance

  1. Keine binäre Schmalspur! Optionen statt Ja oder Nein
    Keiner mag die binäre Schmalspur von Ja-Nein-Entscheidungen. Die sind zum Einschlafen langweilig und haben was von “Friss oder Stirb!”. Auch Chefs wollen auswählen und mitreden. Deshalb sind drei Vorschläge besser als einer, der nur Daumen hoch oder runter kennt. Passt ihm der einzige Vorschlag nämlich nicht, schickt er Sie in die Strafrunde. Bei drei Lösungen haben Sie erstens gründlicher nachgedacht und zweitens einen Chef gewonnen, der Ihre Reorganisation schnell auf Kurs bringt.
  2. Geht nicht gibt’s nicht! Lassen Sie sich steuern
    Sie kennen das Lied: “Ich kann nicht. Keine Leute, kein Budget, keine Zeit, und die IT zickt rum wie die digitale Diva!” Zum Glück ist das nicht Ihr Lied, weil vom Jammern allein nichts fertig wird. Trotzdem sollen Sie für den Vertriebschef die Sterne vom Himmel holen – und zwar bis gestern. Denken Sie daran: “Geht nicht gibt’s nicht!” Fokussieren Sie das Ziel, statt über die Schlaglöcher auf dem Weg dorthin zu klagen. Sie sollen zehn Prozent mehr aus einem bestimmten Bereich herausholen? Lassen Sie den Chef das “Wie” bestimmen, statt ihn mit “Warum das nicht geht” zu nerven: “Das schaffen wir – wenn wir zwei Leute einsparen und die Incentives kürzen oder die Rabatte für B-Kunden streichen, auch wenn ein paar zur Konkurrenz wechseln werden.”
  3. Who owns the decision? Keine faulen Kompromisse!
    Manche Dinge dulden weder Aufschub noch faule Kompromisse. Je mehr Leute mitreden, desto lausiger wird das, was zum Schluss dabei herauskommt. Es ist Ihre Entscheidung! Nehmen Sie nur Überzeugungstäter mit ins Boot, die Ihnen beim neuen Marketingkonzept die Stange halten können. Vermeiden Sie unbedingt den Zwang zur Einstimmigkeit. Einfache oder Zweidrittelmehrheit – nur das zählt. Andernfalls wird noch immer diskutiert, wenn Ihnen der Mitbewerber mit seiner Kampagne längst den Schneid abgekauft hat.
  4. In dasselbe Horn blasen: Wie Sie mit dem Gegenteil gewinnen
    “Schön und gut, Ihr Digitalisierungsding. Aber dafür haben wir weder das Know-how, noch verfügen wir über die erforderlichen Mittel. Außerdem läuft doch alles …” Leider dürfen Sie Ihren Bereichsleiter nicht schütteln, bis er klein beigibt. Spielen Sie lieber ein dialektisches Spiel mit ihm. Er findet, die neue App sei zu schwierig und zu teuer? Hauen Sie in die gleiche Kerbe, statt auf Konfrontationskurs zu gehen. Beginnen Sie, dabei langsam die negativen Argumente zu entkräften, bis er einsieht, dass Ihr Weg durchaus gangbar ist. Im schlimmsten Fall könnte Ihnen klar werden, dass die Sache doch nicht funktioniert. Doch auch dann haben Sie gewonnen, weil Sie kein Geld in einen Rohrkrepierer gesteckt haben!
  5. Richtig oder falsch: Zielen Sie auf Erkenntnisgewinn
    “Dichtmachen! Der Standort ist ein Fass ohne Boden!” – “Quatsch. Das können Sie komplett vergessen!” Welcher der beiden Streithähne hat recht? Vermutlich keiner. Eindeutig richtig oder eindeutig falsch gibt es fast nie im Management. Finden Sie die konstruktive Wahrheit dazwischen: Unter welchen Umständen lohnt die Schließung, wann genau rechnet sich der Erhalt? Vielleicht liegt es an der Logistik oder daran, dass die Verkäufer in der Region überlastet sind. Erst nach diesem Erkenntnisgewinn können Sie fundiert entscheiden.Es ist Ihre Entscheidung!
    Die besten Entscheidungen schnell zu bekommen, hat viel mit cleverer Kommunikation und psychologischer Einfühlung zu tun. Außerdem müssen Sie sich durchsetzen können, damit Sie von den Zögerern, Streithammeln und Angsthasen nicht ausgebremst werden können. Es ist Ihre Entscheidung. Kämpfen Sie klug dafür!

Written by : Matthias Kolbusa

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