Finanzielle Freiheit ist etwas Tolles, machen wir uns nichts vor. Sie ermöglicht es uns, Kunden oder Projekte abzulehnen, auf die wir keine Lust haben – weil die Chemie nicht stimmt oder das Thema uns nicht reizt. Und sie eröffnet uns die Möglichkeit, im Vertrieb zu experimentieren: eine höhere Vergütung einzufordern, thematisch im Sinne unserer Kunden zu experimentieren und vieles mehr. Man agiert einfach viel entspannter und ergebnisorientierter.

„Solange man abhängig ist, lügt man“

Martin Walser schreibt in seinem aktuellen Buch: „Solange man abhängig ist, lügt man.“ Das trifft leider auch auf uns Berater zu. Wir machen uns und anderen etwas vor, weil wir meinen, dieses bestimmte Projekt gewinnen zu müssen, statt dem Kunden zu sagen: „So würde ich das Thema nicht angehen!“ Oder wir machen im Projekt gute Miene zum bösen Spiel, statt auf den Tisch zu hauen und das Team des Kunden mal ordentlich in den Senkel zu stellen, damit es danach wirklich produktiv vorangeht. Das alles machen wir jedoch nicht, weil wir, um es mit Walsers Worten zu sagen, „abhängig“ sind. Denkbar schlecht ist das! Und zwar hauptsächlich für unsere Kunden und die Performance unserer Projekte!

Es erfordert eine erhebliche Reife, eine gehörige Portion Ehrgefühl und große Klarheit mit sich und der Welt, trotz der finanziellen Notwendigkeiten diese Abhängigkeit außer Acht zu lassen und ausschließlich im Sinne unserer Kunden und unserer Projekte zu handeln. Den wenigsten ist das möglich.

Im Interesse unserer Kunden sind wir verpflichtet, erfolgreich zu sein

Gerade deshalb ist es unsere Pflicht, als Berater dafür zu sorgen, dass wir in den Status einer gewissen finanziellen Unabhängigkeit kommen!

Daher sollten Sie einige Gedanken darauf verwenden, wie sich – unabhängig davon, ob Sie derzeit 80 TEUR, 150 TEUR, 300 TEUR oder 500 TEUR verdienen – Ihr Umsatz verdoppeln lässt. Und das innerhalb eines Jahres! Machbar ist das immer, selbst wenn Ihr Verdienst sich bereits im siebenstelligen Bereich bewegt. Und das auf eine Art und Weise, die auf keinen Fall bedeutet, dafür auch doppelt so viel arbeiten zu müssen.

Das Optimieren in der Komfortzone ist keine Lösung

Das ist jedoch genau das, was die meisten versuchen, wenn sie mehr Einkommen generieren wollen. Und damit ist das Ende der Fahnenstange im Allgemeinen schnell erreicht!

Machen Sie sich zwei Dinge bewusst:

  1. Wollen Sie auf den nächsten Level springen – und eine Einkommensverdopplung ist der nächste Level, alles darunter ist nur eine reine Verbesserung –, müssen Sie etwas grundlegend anders machen als heute. Es gilt der Spruch „What got you here won’t bring you there“.
  2. Der Erfolg, das heißt die Höhe Ihres Sprungs beziehungsweise die Höhe des nächsten Levels, korreliert eins zu eins mit dem Grad an Diskomfort, den zu ertragen Sie bereit sind.

Das Entscheidende ist, damit aufzuhören, sich verbessern zu wollen, sich optimieren zu wollen. Oder wie ich es nenne: A=>B-Denke zu betreiben! Damit kommen Sie vielleicht ein wenig weiter, aber Sie machen keinen wirklichen Sprung.

Sie müssen anfangen, B=>A-Denke zu betreiben: Verdoppeln Sie im Geiste Ihren Umsatz und reisen Sie mit einer Zeitmaschine in die Zukunft: Was sehen Sie? Bei welchen Kunden führen Sie Projekte welcher Art durch? Und vor allem: Was machen Sie nicht mehr? Wie fühlt sich das an? Welche Neukundentermine haben Sie bei welcher Art von Kunden mit welchen Personen? Wie laufen diese Gespräch ab? Erstellen Sie einen Film, schreiben Sie das Drehbuch dazu! Lebendig. Klar. Kein abstraktes Gequatsche. Sie müssen es sehen und fühlen können, Ihr „B“.

Machen sie verschiedene Anläufe, denn es braucht mehrere dieser B-Zustände. Setzen Sie sich dazu ganz anderen, ganz neuen Erfahrungen aus. Gehen Sie beispielsweise auf Messen von Branchen, für die Sie noch nicht tätig waren, besuchen Sie Events und Kongresse, kurz: Lassen Sie sich anregen. Was geht nicht alles in Sachen Beratung? Es ist unerheblich, ob Sie das heute schon können oder nicht. Das spielt wirklich keine Rolle! Genau hier liegt der Kardinalfehler, den ungezählte Berater machen: seine Zukunft anhand dessen zu bestimmen, was man bisher gemacht hat oder was man kann. Stop! Begehen Sie nicht auch diesen Fehler!

Da gewesen sein, bevor man losgeht

Wenn Sie einen der Zukunftsentwürfe entwickelt, ein Drehbuch, eine Story geschrieben haben, die Ihnen ein Bild davon vermittelt, wie es auf dem nächsten Level aussieht, und die mit Ihnen „spricht“, wo Sie also beim Lesen anfangen zu lächeln und sagen „Genau! Das wird Laune machen”, dann arbeiten Sie sich rückwärts vor und legen Sie sich zurecht, was die Bedingungen dafür sind:

  • Wie muss Ihre Arbeitsstruktur sich verändern? Und zwar jetzt! In den bereits laufenden Projekten!
  • Was braucht es an neuen Gewohnheiten, um das herbeizuführen? Was ist täglich in Sachen Schreiben beziehungsweise Veröffentlichungen und Vertrieb zu leisten? Wie sieht hier eine kluge Struktur aus, die sich mit einem Mindestmaß an Disziplin einhalten lässt?
  • Welche Grundprinzipien müssen etabliert werden?
  • Welche bestehenden Kunden, Projekte, Verhaltensweisen und Prinzipien müssen aufgegeben werden? Was machen Sie ab morgen nicht mehr? Gerade wenn es darum geht, einen Sprung von ca. 300 TEUR bis 500 TEUR auf 1 Million Euro Umsatz zu machen, besteht die Herausforderung vor allem darin, Dinge zu verlernen, und nicht darin, Neues dazuzulernen. (Wer diesen Sprung systematisch reflektieren will, kommt bitte in die Experts Academy – Achtung: Das ist nichts für Einsteiger! In diesem Fall absolvieren Sie bitte erst die CMasterClass®.

Das Entscheidende ist, dass Sie sich ab morgen so verhalten, als wären Sie schon an Ihrem Ziel angelangt: Sind sind bereits der Experte, der seinen Umsatz verdoppelt hat! Der Experte, der genau die Projekte schon gemacht hat, die Sie in ein bis zwei Jahren steuern werden. Sie müssen bereits da gewesen sein, bevor Sie loslaufen! Das ist B=>A-Denke.

Klingt alles toll, oder? Macht Laune, nicht wahr? Jetzt kommt der Wermutstropfen: Das Ganze ist unbequem! Wenn dem nicht so wäre, hätten Sie es schließlich bereits gemacht. Das Etablieren der notwendigen neuen Verhaltensweisen gegenüber Kunden, das Etablieren neuer Prinzipien, neuer Glaubenssätze und auch neuer Gewohnheiten ist harte Arbeit!

Erfolg durch Diskomfort

Eines kann ich Ihnen jedoch aus eigener Erfahrung versichern: Je unbequemer es ist, je stärker Sie das Ziehen in der Magengrube verspüren, je mehr Schweißperlen Sie bei diesem Prozess auf der Stirn stehen haben, je tiefer Sie sich also in Ihre Diskomfort-Zone treiben, desto erfolgreicher werden Sie! Und desto schneller klappt der Sprung.

Ob es bedeutet, einem Kunden im Erstgespräch „vors Schienbein zu treten“ und ihm deutlich zu sagen, dass das, was er sich vorgestellt hat, niemals zum Ziel führen wird, oder ob es bedeutet, vor 400 Leuten einen Vortrag zu halten oder im Projektverlauf dem Kunden klarzumachen, dass Sie da sind, wenn Sie es für richtig halten und nicht, wenn sie oder er meint, dass Sie vor Ort sein müssten: Je unkonfortabler die Schritte sind, die Sie unternehmen, um sich „B“-konform zu verhalten, desto besser.

Viel Freude bei der Umsatzverdopplung!

Ihr Matthias Kolbusa

Written by : Matthias Kolbusa

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