Nichts ist für Berater wichtiger, als ihre Zielgruppe regelmäßig zu erreichen und mit spannendem Input zu versorgen. Wer regelmäßig Ihre Texte liest, wird Sie vermutlich kontaktieren, wenn sich Beratungsbedarf bei ihm ergibt.
Daher sollten Sie täglich – wirklich täglich! – schreiben. Durch Gewohnheit und häufige Wiederholung werden wir immer besser.
Deshalb gilt es, so viele Inhalte wie möglich zu produzieren, um auf diesem Gebiet auf ein Exzellenzniveau zu gelangen. Sie werden feststellen, dass Sie durch das Schreiben sowohl im Vertrieb und in Gesprächen als auch bei Ihrer Projektarbeit immer klarer und effizienter werden, denn Sie gelangen zunehmend zu mehr Tiefe bei Ihren Themen und können zudem die von Ihnen entwickelten Inhalte in der Projektsteuerung gut einsetzen.
Wenn Sie ein Whitepaper darüber verfasst haben, wie man die Prozessintelligenz idealerweise steigert und entsprechende Defizite identifiziert und clustert, dann nutzen Sie dieses Paper auch in der Zusammenarbeit mit dem internen Projektteam des Kunden: Sie drücken den Beteiligten das Whitepaper in die Hand mit der Ansage „Bitte lesen Sie sich das durch, denn genau so werden wir vorgehen“ – und sparen sich jede Menge unnötigen Aufwand!
Schlüsselgewohnheiten entwickeln
Sie fragen sich, wie Sie es schaffen sollen, neben einem intensiven Projektalltag mit vielleicht sechs, sieben größeren, parallel verlaufenden Projekten bei vier verschiedenen Kunden auch noch gute Inhalte zu produzieren? Damit Sie zu einer Content-Produktionsmaschine werden, müssen Sie eine Schlüsselgewohnheit entwickeln. Und diese Schlüsselgewohnheit heißt: tägliches Schreiben.
Es muss nicht viel sein, aber es muss wirklich jeden Tag erfolgen! Das schließt den Samstag, den Sonntag und auch die Urlaubstage mit ein. „Was für eine schreckliche Vorstellung!“, denken Sie? Nein, ganz im Gegenteil: Das tägliche Schreiben wird für Sie zu einer Gewohnheit werden wie das morgendliche und abendliche Zähneputzen.
Wenn Sie jeden Tag schreiben, kommen Sie nicht nur mit Ihren Marketingthemen stetig voran, Sie werden sogar Inhalte auf Vorrat produzieren.
Damit vermeiden Sie unnötige Stresssituationen. Wenn Ihnen am Freitag einfällt, dass am Montag der nächste Newsletter ansteht, dann können Sie sich sicher sein, dass das Ergebnis bescheiden ausfallen wird, denn unter Druck schreibt es sich schlecht. Möchten Sie Ihre Inhalte mit einer gewissen Leichtigkeit produzieren, müssen Sie sich regelmäßig dieser Aufgabe widmen.
Wie viel Zeit sollten Sie sich fürs Schreiben nehmen?
Eine Frage müssen Sie sich selbst beantworten: Wie viel Zeit können Sie jeden Tag in das Schreiben investieren? Geben Sie sich eine realistische Antwort und beginnen Sie mit einer Zeitspanne, die Sie auf jeden (!) Fall dafür erübrigen können – egal ob das heute „Ihr Tag“ ist oder das genaue Gegenteil, ob Ihnen nach Arbeiten ist oder nicht, ob Sie einen kreativen Lauf haben oder nicht, ob Sie fit oder erkältet sind:
Wie viel Zeit können Sie unter allen Umständen für das Schreiben aufbringen?
Zehn Minuten sind kein schlechter Anfang, denn die Hürde darf keinesfalls zu hoch sein, damit Sie auch im Worst Case Ihrem Vorhaben nachkommen können. Absolvieren Sie diese zehn Minuten am besten gleich morgens vor allen anderen Tätigkeiten. Wenn nötig, stehen Sie dafür 30 Minuten früher auf.
Sollten Sie ein Abendmensch sein, dann erledigen Sie das Scheiben am Abend. Für die meisten empfiehlt es sich allerdings, das Schreiben auf den Morgen zu legen, denn die Willenskraft nimmt im Laufe des Tages ab, was das Entwickeln neuer Gewohnheiten erschwert.
Was funktioniert und was nicht
Eine Anregung meinerseits: Versuchen Sie einfach, eine Stunde früher aufzustehen. Ob Sie das mögen oder nicht, ist vollkommen belanglos. Ich stehe gerne extrem früh auf, und zwar vor allen anderen Familienmitgliedern. Wenn sie dann schließlich auftauchen, habe ich meine wesentlichen Aufgaben bereits erledigt, so auch das tägliche Schreiben. Ich habe mich mittlerweile so sehr an diesen täglichen Ablauf gewöhnt, dass ich gar nicht mehr anders kann.
Wenn Sie sich sagen „Ja, ich schreibe jeden Tag eine Dreiviertelstunde, wenn ich gerade Zeit dazu habe“, dann wird das mit dem Schreiben nicht funktionieren. Auch wird aus irgendwelchen „Blöcken“ à la „Kommenden Freitag nehme ich mir den ganzen Tag fürs Schreiben“ nichts Produktives erwachsen. Ersparen Sie sich diese Lernschleife und setzen Sie sich von Anfang an einen täglichen Standard! Sie brauchen diese Gewohnheit, die Sie nach einer gewissen Zeit keine Überwindung mehr kostet. Sie müssen sich ja auch nicht dazu überwinden, sich Ihre Zähne zu putzen und Kaffee zu machen.
Wenn Sie einmal zwei, drei Monate lang jeden Tag geschrieben haben, kostet Sie das keine Überwindung mehr. Habit is the key!
Ergebnisorientiert schreiben macht produktiv
Wenn Sie sich im Rahmen des taktischen Marketings eine kluge Struktur gegeben haben, dann wissen Sie genau, welche Ergebnisse Sie in den nächsten sechs bis zwölf Monaten beim Schreiben erzielen möchten.
- Wollen Sie 50 Blogbeiträge veröffentlicht haben?
- Wollen Sie vier Whitepaper herausgebracht haben?
- Wollen Sie die Hälfte des Manuskripts für Ihr neues Buch fertiggestellt haben?
- Wollen Sie zehn Video-Podcasts aufgenommen haben?
Es stellt sich natürlich die Frage, ob Ihre Struktur realistisch ist. Fordert sie Sie genug? Oder – und das kommt viel häufiger vor – geht das Schreiben mit einem gewissen Frust einher, weil Sie es einfach nicht schaffen, den geplanten Content zu erarbeiten?
Die Lösung besteht darin, die Schreibprozesse in kleinere Einheiten zu zerlegen und sie gleichzeitig für verschiedene Veröffentlichungsformate inhaltlich zu bündeln.
Übung macht den Meister … und die Disziplin
Wichtig, das sei nochmals betont, ist neben der zeitlichen Machbarkeit die Regelmäßigkeit. Durch sie werden Sie nicht nur besser in der sprachlichen Qualität, sondern auch in der Disziplin, sich jeden Tag Zeit dafür zu nehmen. Es ist durchaus normal, Zweifel zu verspüren, wenn Sie mit dem Schreiben beginnen. Aber der eindeutig beste Weg, diese Bedenken hinter sich zu lassen, ist, einfach anzufangen.
Legen Sie los – und haben Sie Spaß dabei!
Matthias Kolbusa